Revue von Karsten Müller
Berlin im Jahr 1906. Aus der preußischen Provinz kommt die junge Claire Waldoff in die Hauptstadt. Leichtes Gepäck, aber viele Ideen. Claire will zur Bühne – Kabarett und Varieté sind ihr Lebenstraum. Doch bereits vor dem Start gibt es Ärger. Ein preußischer Zensor verbietet das Debut wegen antimilitärischer Attituden. Claire und ihr Liedkomponist Walter Kollo reagieren blitzschnell. Pünktlich zum Premierentermin sind neue Lieder vorhanden. Die durchgeknallte Nummer vom „Schmackeduzchen“, in der ein liebestoller Erpel seine Ente anschmachtet, ist dabei so apolitisch, dass es geradezu subversiv erscheint.
„Das Schmackeduzchen“ ist kein historisch-biografisches Werk. Szenen aus dem Leben Claire Waldoffs bilden die Grundlage für eine politische Parabel: Wie entwickelt ein Mensch politisches Bewusstsein? Und wieviel Risiko birgt es, dieses Bewusstsein gegen den Zeitgeist zu verteidigen? Alle diese Fragen sind eingebettet in Claire Waldoffs grandiose Chansons und Couplets.
In der Trierer Uraufführung singt und spielt Katja Büdinger die Hauptfigur Claire Waldoff. In zahlreichen Nebenrollen agiert Johannes Metzdorf als „Der Mann“.
Klavierbegleitung: Klauspeter Bungert
Choreografie: Monika Wender
Buch und Regie: Karsten Müller
Uraufführung am 19.05.2016 im Kasino am Kornmarkt Trier
Schirmherrschaft: Wolfram Leibe, Oberbürgermeister der Stadt Trier